Investitur 2021 in Bern: Eine Investitur trotz allem

Basilika Dreifaltigkeit (©Pfarrei Dreifaltigkeit Bern)

Basilika Dreifaltigkeit

Die Investitur 2021 in Bern stand schon etliche Zeit in der Agenda der Komturei Bern. Am Kapitel 2019 wurde ein Organisationskomitee eingesetzt; als sich dessen Mitglieder zum ersten Mal zusammensetzten und den Anlass skizzierten, war das Corona-Virus noch kein Thema, die bisherigen Investituren der Statthalterei bildeten die Vorgabe und es war klar, dass sich die Komturei Bern als Gastgeberin an das bewährte Muster eines dreitätigen Grossanlasses halten und diesen entsprechend vorbereiten wollte. Niemand ahnte damals, dass alles anders kommen sollte… Dann holte uns die Pandemie ein, die Investitur in Basel musste abgesagt werden, in Bern stellten wir uns die Frage, wie es wohl ein Jahr später aussehen sollte?

Ein Orientierungslauf im Dunkeln…

«Wir führen die Investitur durch, einfach so, wie es möglich sein wird»: Mit diesen Worten ermunterte die Statthalterin Donata Maria Krethlow-Benziger das Berner Organisationskomitee als sich abzeichnete, dass die Corona-Pandemie die bisherige Form der Investitur verunmöglichte. Die Arbeit im OK glich zeitweise einem Orientierungslauf im Dunkeln: Wir mussten die Planungsunsicherheit annehmen und sahen uns gezwungen, mehrere Varianten auszuarbeiten. Diese stellten wir in einem Spektrum von «unmöglich» über «angepasst» bis hin zu «wie gewohnt» auf und einigten uns dann im Frühjahr 2021 mit der Statthalterin und Vertretern des Statthaltereirates zusammen auf eine trotz Corona-Massnahmen mögliche Form: Aus drei Tagen wurde ein einziger, das Kapitel wurde schriftlich durchgeführt. Die kulinarische Seite der Investitur bereitete uns Sorgen, so war an ein Galadiner nicht zu denken, auch ein Apéro für alle Teilnehmende schien lange unmöglich zu sein. Eingeladen wurden schliesslich die Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren Paten, für alle anderen Ordensmitglieder sollte ein Livestream der Feiern eingerichtet werden. Wegen der beschränkten Teilnehmendenzahlen in Gottesdiensten planten wir sowohl am Morgen als auch am Nachmittag des 5. Juni je eine feierliche Investitur mit Pontifikalamt in der Basilika Dreifaltigkeit. Im Zentrum standen nunmehr die Kandidatinnen und Kandidaten mit ihren Paten, sie alle sollten trotz schwieriger Umstände einen schönen, festlichen Tag in Bern erleben können. Im Mai konnte dann dank der Lockerung von Teilnahmebeschränkungen angeboten werden, weitere Begleitpersonen einladen zu können. Ebenfalls im letzten Moment wurde klar, dass nun die Möglichkeit bestand, ein corona-mässig aufgestelltes Apéro anzubieten. Schliesslich war es soweit: Am Morgen und am Nachmittag des 5. Juni durften wir in je einer festlichen, wunderschön gestalteten Feier insgesamt 22 Ritter und Damen würdig in den Orden aufnehmen.

Innenraum

Die eigene Investitur vorbereiten

In einer besonderen Lage befand sich eine Kandidatin aus Bern, deren Aufnahme in den Orden bereits 2020 in Basel vorgesehen war. Weil diese Investitur nicht durchgeführt werden konnte, sah sie sich nun auf einmal in einer Doppelrolle: Als Mitglied im OK wirkte sie wesentlich an der Planung der Berner Investitur 2021 mit, gleichzeitig bereitete sie sich auf die eigene Investitur vor. Sie blickt mit vielen schönen Erinnerungen verbunden auf ihren grossen Tag und die Zeit davor zurück:  

«Es war in der Tat eine aussergewöhnliche Investitur, die uns Kandidierende und zu investierende Consorores und Confratres am 5. Juni 2021 in Bern erwartete. Und für mich vielleicht sogar noch ein wenig aussergewöhnlicher; denn ich würde an diesem Tag nicht nur als Dame investiert werden, sondern auch zusammen mit meinen OK-Gspänli für den reibungslosen Ablauf der Feierlichkeiten sorgen.

Feierlicher Einzug

Die Mitwirkung im OK hat meinen Weg hin zum grossen Tag der Investitur ganz besonders gemacht, indem sie mir erlaubte, ab Tag eins der Vorbereitungsarbeiten einen exklusiven Einblick in all das zu erhalten, was die Investitur am 5. Juni 2021 in Bern mit sich bringen würde; von der Auswahl der verschiedenen Räumlichkeiten und des Caterings über die Namen der einzelnen Teilnehmenden und die Bereitstellung kleiner Giveaways bis hin zur Gestaltung des Liturgiehefts und der Platzierung der Fahnen und Blumengestecke, um nur einige Beispiele zu nennen.

Und dennoch fühlte sich dann am grossen Tag der Investitur alles neu und aufregend an: die Probe mit dem weltlichen Zeremoniar und den anderen Kandidierenden und Paten, das Bereitmachen für die Feier, die Einzugsprozession und die ganze Liturgie – alles war ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis. Dass ich das alles auch noch in der eindrücklichen Basilika Dreifaltigkeit, die für mich persönlich von besonderer Bedeutung ist, mit unserer Komtureipräsidentin als Patin an meiner Seite, unserem Prior als Konzelebranten und meinen wunderbaren OK-Kolleginnen im Hintergrund erleben durfte, machte diesen Tag schlichtweg perfekt. Und so werde ich die Investitur 2021 in Bern nicht als COVID-Investitur oder Investitur light in Erinnerung behalten, sondern als einen Moment voller Herzlichkeit und in Verbundenheit mit allen Brüdern und Schwestern des Ordens – sowohl mit denen, die anwesend waren, als auch mit jenen, die uns via Livestream und im Gebet begleiteten.»

Was bleibt…

Anfang Juli traf sich das Berner OK zu einer letzten Sitzung mit wenigen Traktanden: Galt es doch, die Abrechnung der Investitur zur Kenntnis zu nehmen, die vielen dankbaren und lobenden Rückmeldungen zu lesen, selbstkritisch hinzuschauen, was trotz aller Bemühungen nicht ganz optimal verlaufen war, die vom Archivar verlangten physischen Unterlagen wie Masterdokument, Liturgiebüchlein mit Programm, Prints der Einladungen und Fotos bereit zu stellen für das Archiv der Statthalterei. Dort erinnern dann die Dokumente an einen Anlass, der anders als gewohnt, aber dennoch schön und festlich war und für 16 Ritter und 6 Damen der Beginn ihrer Mitgliedschaft im Orden bedeutete. Eine Investitur, die alle Teilnehmenden in Bern oder die Zuschauerinnen und Zuschauer der Livestreams mit Freude und Dankbarkeit erfüllte, weil es trotz aller Corona-Schwierigkeiten möglich geworden war, sich in der Ordensfamilie physisch oder online begegnen zu können.

Deus lo vult!

Marie-Louise Beyeler-Küffer, Juli 2021

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